10 Minuten Lesezeit, 20.01.2022

Ratgeber Küchenpflege

Du hast dich für eine neue Küche entschieden und möchtest bei der Pflege alles richtig machen. Hier und da gibt es dabei jedoch Stolpersteine. Wir verraten dir, warum du den Microfaserlappen bei einigen Fronten besser im Putzschrank lassen solltest und was es noch zu beachten gibt.

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Küchenfronten und ihre Pflegebedürfnisse

Kunststoff

Küchenfronten aus Kunststoff sind kostengünstig und in verschiedenen Varianten erhältlich: Es sind mit Melaminharz, Folien und Schichtstoff ummantelte Fronten erhältlich. Auch Farbe und Form können vielfältig variieren.

Am empfindlichsten sind mit Kunststofffolie ummantelte Fronten. Zwar sind sie aus Preisgründen sehr beliebt, doch sie sind nicht sehr resistent gegen Kratzer und Hitze. Deutlich widerstandsfähiger sind hingegen Fronten, bei denen das Trägermaterial von einer Melaminschicht ummantelt wird. Sie sind hoch abriebbeständig, chemikalienresistent und verblassen auch nicht unter Lichteinwirkung. Besonders hart im Nehmen sind Fronten mit einer Schichtstoffauflage aus Phenolharz, Dekorpapier und einer transparenten Deckschicht. Da sie deutlich dicker und härter als Folienfronten sind, sind sie auch wesentlich robuster und halten somit auch großen Beanspruchungen stand.

Küchenfronten aus Kunststoff, insbesondere Folienfronten, lassen sich mit den üblichen Reinigungsmitteln pflegen. Dabei solltest du Scheuermittel vermeiden. Hartnäckige Flecken wie Lack- und Klebestoffreste oder Fettspritzer kannst du mit handelsüblichen Kunststoffreinigern entfernen. Zuvor empfiehlt es sich allerdings, die Verträglichkeit mit dem Material an einer unauffälligen Stelle zu testen. Bitte nutze zur Reinigung keine Essigreiniger, Nitro- oder Kunstharzverdünnungen. Außerdem solltest du Reiniger auf Nitrobasis oder die Verwendung eines Dampfreinigers vermeiden.

Mattlack

Mattlack-Küchenfronten besitzen eine samtmatte Oberfläche und eine rauere Struktur. Stark färbende Lebensmittel wie Kaffee, Tee oder Rotwein können aus diesem Grund eine leichte Verfärbung nach dem Eintrocknen hinterlassen, doch auch unverdünnte oder konzentrierte, gefärbte Reiniger können die Oberfläche verfärben.

Wasche aus diesem Grund Verunreinigungen zeitnah mit Wasser oder Seifenlauge ab, damit Flecken gar nicht erst eintrocknen. Fleckenrückstände wie zum Beispiel Fettablagerungen lassen sich mit einer sehr warmen 30%igen Schmierseifenlösung und mithilfe einer weichen Spülbürste entfernen. Die Reste der Reinigungslösung werden anschließend mit klarem, lauwarmen Wasser abgespült und die Front mit einem Ledertuch trocken gewischt.

Besonders hartnäckigen Flecken kannst du mit einem Reiniger mit einem Alkoholanteil von 15-20 % zu Leibe rücken. Allerdings solltest du den Reiniger zuvor unbedingt an einer unsichtbaren Stelle testen und die Einwirkzeit auf ein kurzes, druckarmes Wischen beschränken, damit der Alkohol die Lackierung nicht beschädigt. Beachte bei der Pflege, dass organische Lösungsmittel wie Verdünnungen, Nagellackentferner oder unverdünnter Spiritus die Lackoberfläche schädigen.

Hochglänzend

Mit hochglänzenden Küchenfronten erstrahlt deine Küche immer wieder in einem anderen Licht, da sich die Lichtspiegelungen im Raum permanent verändern. Da die Oberfläche der Fronten komplett geschlossen ist, lässt sich Schmutz gut ohne Krafteinwirkung oder chemische Mittel entfernen. Bei der Reinigung sollte allerdings auf penible Reinlichkeit der Schwämme und Tücher geachtet werden, da mineralische Verschmutzungen wie Sand oder Staub zu einem Verkratzen der Oberfläche führen können.

Um die Fronten frei von Kratzern zu halten, empfiehlt sich die Reinigung mit Baumwolltüchern. Mikrofasertücher bleiben bei hochglänzenden Fronten ebenso wie Schmutzradierer lieber in der Schublade. Beim Reinigen empfiehlt es sich, die Putzmittel permanent auszuspülen, um wirklich alle möglichen Schleifpartikel auszuspülen. Mit der Zeit werden mikroskopisch kleine Gebrauchsspuren entstehen, die je nach Lichteinfall mehr oder weniger sichtbar sind. Die lassen sich auch bei guter Pflege nicht vermeiden.

Holz

Der Naturstoff Holz zaubert eine warme Atmosphäre in die Küche und lässt sie somit besonders wohnlich und gemütlich erscheinen. Dennoch lassen sich mit Holzfronten ganze Stilrichtungen variieren. Küchenfronten aus Massivholz können durch spezielle Öle und Lacke geschützt werden. Trotzdem sollten Verschmutzungen keinesfalls eintrocknen, sondern mit einem nicht zu feuchten Ledertuch in Faserrichtung weggewischt werden. So lässt sich der Schmutz aus den Poren entfernen. Dennoch kann es immer mal passieren, dass ein Fleck eintrocknet. Das ist kein Weltuntergang, diesen Flecken kannst du mit einer angefeuchteten Bürste den Garaus machen. Zur Unterstützung kannst du Glasreiniger oder Reinigungsbenzin verwenden und die Rückstände der Reinigungsmittel mit einem Ledertuch entfernen. Es empfiehlt sich außerdem gänzlich auf Wachs und Möbelpolituren sowie Kunstharz- oder Nitroverdünnungen zu verzichten.

Glas

Glasfronten verleihen einer Küche einen Hauch Leichtigkeit und Eleganz. Türen aus Glas schützen den Schrankinhalt vor Staub und Kochdunst, geben aber trotzdem Einblicke in das Innenleben der Küche. Geschirr und ansehnliche Vorratsdosen lassen sich somit beispielsweise gekonnt in Szene setzen. Heute wird Glas nicht mehr nur noch als Akzentfront eingesetzt, sondern als ganzheitliche Frontausführung. In Verbindung mit Halogenstrahlern wirken Glasfronten besonders kraftvoll und elegant. In Kombination mit Materialien wie warmen Holz kann Glas immer wieder für spannende Kontraste sorgen. Glas ist ein unkompliziertes Gestaltungselement in der Küche. Die Fronten lassen sich mit Glasreiniger säubern und spezielle Antistatiktücher verhindern die Staubbildung.

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Woraus besteht eine Küchenfront?

Spanplatten

Als Trägermaterial der Küchenfront können zum Beispiel Spanplatten dienen. Sie erfreuen sich dank ihres geringen Preises besonders in der Möbelindustrie größter Beliebtheit. Doch besonders im Küchenbereich werden nur hochwertige Platten zur Weiterverarbeitung verwendet. Bei der Herstellung werden Holzspäne und Leim in mehreren Schichten zu einer Platte gepresst.

MDF-Platten

MDF-Platten, kurz für mitteldichte Faserplatten, bestehen aus feinst zerfasertem Holz. Durch die schonende Verpressung entsteht ein homogener Holzwerkstoff, dessen Holzfasern in Längs- und Querrichtung verlaufen. Da der Anteil an Poren sehr gering ist, können MDF-Platten direkt lackiert oder mit verschiedenen Beschichtungen überzogen werden. Außerdem zeichnen sich die Platten durch ihre hohe Stabilität aus.

HPL-Platten

High Pressure Laminate werden mit Melaminharz unter Hochdruck gepresst. Sie sind besonders robust, hitzebeständig und geruchsneutral und somit wie geschaffen für die Verarbeitung in der Küche. Das Material HPL wird auch heute noch immer weiter entwickelt.

Das Wichtigste in Kürze

Pflege der Arbeitsplatten

Kunststoff

Kunststoffarbeitsplatten wie Schichtstoff- oder Laminatarbeitsplatten erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie sind in unzähligen Variationen und Dekoren erhältlich und lassen sich besonders einfach pflegen. Die Platten werden geleimt, auf die Pressspanschicht kommt eine Dekorschicht. So können Sie zum Beispiel kostengünstig Nachbildungen von Holz, Beton oder Granit in der Küche verarbeiten und diese so optisch aufwerten.

Die Arbeitsfläche können Sie problemlos mit einer milden Seifenlauge reinigen. Dabei sollten Sie darauf achten, dass sich kein Wasser an den Fugen der Arbeitsplatte staut, damit keine Feuchtigkeit in die Platte eindringt, die das Holz aufquellen lässt. Vermeiden Sie außerdem das direkte Schneiden auf der Platte und das Abstellen heißer Töpfe, sonst entstehen irreparable Schäden am Material.

Naturstein

Natursteinplatten wie Granit, Marmor oder Schiefer sind ein Hingucker in jeder Küche, allerdings bedürfen sie auch einer besonderen Pflege. Diese Arbeitsplatten sind durch ihre offenen Poren äußerst saugfähig und somit im unbehandelten Zustand anfällig für Flecken aller Art. Damit Sie lange Freude an Ihrer Arbeitsplatte haben, raten wir Ihnen in einem Abstand von ein bis zwei Jahren zu einer Spezialimprägnierung mit einem wasser- und ölabweisenden Mittel. Stellen Sie vor der Imprägnierung sicher, dass die Arbeitsplatte trocken und sauber ist. Das Steinmaterial wird einen Großteil der Imprägnierung aufnehmen, die Überschüsse können Sie anschließend einfach mit einem Tuch abwischen. Durch diesen Schutz stellen Sie sicher, dass kein Schmutz in flüssiger Form in die Oberfläche eindringt, sondern problemlos mit einem Tuch weggewischt werden kann.

Reinigen Sie eine Natursteinplatte immer mit säurefreien und scheuerfreien Mitteln. Auch säurehaltige Lebensmittel sollten nicht mit der Arbeitsplatte in Berührung kommen.

Keramik

Im Gegensatz zu Granit ist Keramik ein künstlich hergestellter Stein aus Sand, Feldspat, Lehm und Mineraloxiden, der unter Druck und hohen Temperaturen gebrannt wird und eine geschlossene Oberfläche aufweist. Die Platten werden dünn produziert und wirken dadurch sehr leicht. Gleichzeitig ist das zugegebenermaßen preisintensive Material in zahlreichen Mustern und Farbschattierungen erhältlich. Um Kratzer und Hitze brauchen Sie sich bei Keramikarbeitsplatten ebenso wenig sorgen wie um Säuren oder Flecken. Da die Oberfläche keine Flüssigkeit absorbiert ist das Material äußerst hygienisch und sehr geeignet für den Einsatz in der Küche.

Holz

Holz ist ein lebendiges Material und passt sich den Gegebenheiten seiner Umwelt an. In der Küche ist die Holzarbeitsplatte hoher Luftfeuchtigkeit und gelegentlich auch Nässe ausgesetzt, die im Rahmen der Küchenarbeit entsteht. Stellen Sie sicher, dass niemals über einen längeren Zeitraum Wasser auf der Massivholzarbeitsplatte steht oder feuchte Arbeitsmaterialien wie Tücher darauf abgelegt werden.

Um die Arbeitsplatte vor Wasser und Flecken zu schützen, empfiehlt sich eine Behandlung mit einem wachshaltigen Mittel. Leichte Verschmutzungen wie Staub, Fingerabdrücke oder Kochrückstände lassen sich mit einem milden Reinigungsmittel und einem fusselfreien Tuch entfernen. Hartnäckigen Flecken können Sie mit Waschbenzin oder Kernseife zu Leibe rücken. Nach der feuchten Reinigung reiben Sie die Platte mit einem Tuch trocken.

Glas

Arbeitsplatten aus Glas lassen die Küche edel wirken und sind besonders pflegeleicht. Das licht- und hitzebeständige Sicherheitsglas kann im Fall von pflegeleichtem Klarglas mit handelsüblichen milden Reinigungsmitteln oder mit Glasreiniger und einem Tuch gesäubert werden. Etwas mehr Vorsicht ist bei satinierten Glasoberflächen geboten. Hier dürfen die verwendeten Reinigungsmittel weder Säure noch Silikon enthalten. Achtung: Scheuern, Kratzen und Schneiden hinterlässt auf der Glasarbeitsplatte Spuren, daher besser immer Schneideunterlagen benutzen.

Edelstahl

Arbeitsplatten aus Edelstahl sind hygienisch und sehr hitzebeständig. Während Sie bei vielen anderen Küchenarbeitsplatten keine heißen Töpfe abstellen dürfen, verzeihen Edelstahlarbeitsplatten hohe Temperaturen. Deshalb kommen sie auch besonders häufig in professionellen Küchen vor. Dafür sind diese Arbeitsplatten jedoch anfällig für Kratzer und Flecken durch Wasser, Fett und andere Flüssigkeiten. Flecken lassen sich jedoch problemlos mit Seifenlauge und speziellen Reinigungsmitteln entfernen. Leichte Kratzer können Sie vorsichtig mit Scheuermilch behandeln.

Beton

Beton hat in den letzten Jahren Einzug in deutschen Häusern und Apartments gehalten und ist auch weiterhin auf dem Vormarsch. Immer häufiger findet sich der kratzfeste Trendbaustoff auch in der Küche wieder. Arbeitsplatten aus schwerem Beton vermitteln mit ihrer rauen Oberfläche Loft-Charakter und sind nach der richtigen Behandlung relativ pflegeleicht. Sie können unbesorgt heiße Töpfe auf der Arbeitsfläche abstellen und brauchen sich nicht um Schäden durch Kratzer oder Stöße sorgen. Allerdings bedarf auch die Betonarbeitsplatte einer speziellen Pflege. Es erweist sich als sinnvoll, die Oberfläche abzuschleifen und zu polieren, um die Poren des Materials zu schließen. Eine Versiegelung mit Öl oder Naturwachs schützt das Material vor Flecken, allerdings muss diese regelmäßig aufgefrischt werden. Anders verhält es sich hingegen bei einer synthetischen Versiegelung. Sie schützt dauerhaft vor Flecken, sogar vor Fett und groben Verschmutzungen.