Küchenboden Ratgeber: Welchen Bodenbelag für die Küche wählen?
Der Belag des Küchenbodens ist keine einfache Wahl. Neben Design und Optik stellst du dir sicher die Frage, welcher Bodenbelag zu welchem Küchenstil passt und welcher Küchenfußboden nun die beste Wahl ist. Keine Sorge: Hier erfährst du alles über Pflege der Bodenbeläge und worauf du beim Design achten solltest.
Das Wichtigste in Kürze
Setze auf robuste, strapazierfähige Materialien.
Dezente Farben sind Trumpf
Die Kombination aus modern und rustikal liegt besonders im Trend
Vinyl und Laminat kannst du problemlos selbst verlegen

Welche Arten von Bodenbelägen gibt es?
Von Vinyl bis Marmor: große Auswahl für dein Budget. Ein wichtiger Aspekt bei der Kalkulation ist neben dem Material und der Raumgröße auch die Küchenform: Eine Küche mit U-Form bzw. mit einer Kochinsel bedeutet mehr Verschnitt, du benötigst also mehr Material pro Quadratmeter als die eigentliche Fläche des Küchenbodens. Bedenke bei deiner Wahl aber auch, dass robustes Material und gute Pflege die Oberfläche instand hält und damit gegenüber günstigerem Belag auf lange Sicht Geld spart.
Vinyl/PVC: ein günstiger Allrounder
Vinyl oder PVC ist ein Bodenbelag, der durch Weichmacher seine elastischen Eigenschaften erhält. Dies macht Vinyl Küchenboden zwar pflegeleicht, schützt ihn aber nicht vor Kratzern – was bei Küchenböden, auf denen gerne spitze oder schwere Gegenstände landen, ein Nachteil ist. Gute Pflege vorausgesetzt, liegt die Haltbarkeit von Vinylböden bei ca. 10 - 15 Jahren.

Fliesen: stylish, flexibel und praktisch
Fliesen sind ein robuster, strapazierfähiger Bodenbelag. Gerade Naturstein ist resistent gegen Kratzer und daher ideal für Küchenböden. Dennoch sollte es – besonders bei Marmor – nicht zur Pfützenbildung kommen, um Wasserflecken zu vermeiden. Und wer keine Bodenheizung nutzt, legt einfach einen weichen Teppich-Läufer aus für ein wohlig-warmes Küchenambiente.

Linoleum: ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis
Linoleum enthält unter anderem Leinöl, Holzmehl und Kork, was diesen Belag zu einem strapazierfähigen und robusten Küchenboden macht: Öle und Fette können diesem Material nichts anhaben. Dafür kann der Boden aufquellen und Schimmel an den Fugen entstehen, wenn Linoleum längerer Zeit Feuchtigkeit ausgesetzt ist.
Bei richtiger Pflege hält ein Linoleum Küchenboden jedoch bis zu 40 Jahre und ist daher besonders nachhaltig und überzeugt mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.

Parkett: für ein edles Küchenambiente
Parkett ist ein langlebiger Belag: Wer alle 15 Jahre zur Schleifmaschine greift und seinen Küchenboden auch sonst gut pflegt, wird eher eine neue Küche benötigen als einen neuen Parkettboden. Parkett überzeugt mit vielseitigem Design und robuster Oberfläche: Krallen deines Vierbeiners hinterlassen keine Kratzer. Der größte Nachteil von Parkett in der Küche ist jedoch: Feuchtigkeit oder Heizluft (auch Fußbodenheizung) kann zu einer Veränderung des Materials führen, wodurch unschöne Fugen entstehen können.

Laminat: der perfekte Küchenboden für deine Mietwohnung
Laminatböden gelten als robuste und pflegeleichte Alternative zu Parkettböden. Dank einer Vielzahl von Designs ist die Kombination mit verschiedenen Küchenstilen einfach. Mit einer Lebensdauer von nur 8 bis maximal 15 Jahren, eignet sich Laminat jedoch eher für Heimwerker oder Mietobjekte.
Übrigens: Bei Mietwohnungen solltest du darauf achten, ob der Bodenbelag im Vertrag erwähnt wird. Die Pflege liegt zwar bei dir: Wird der Bodenbelag jedoch vorab an dich mit vermietet, muss der Vermieter auch für Instandhaltung sorgen.

Kork: die langlebige und nachhaltige Wahl
Korkböden werden aus der Korkeiche hergestellt und sind als nachwachsender Rohstoff besonders umweltfreundlich, robust und strapazierfähig. Bei guter Pflege hält dieser Bodenbelag bis zu 20 Jahre.
Vorsicht bei Wasser und anderen Flüssigkeiten: Bei der Reinigung sollte der Boden nicht gewässert werden. Andernfalls drohen unschöne Flecken – außer du lässt spezielle Korkböden verlegen, die vollkommen wasserdicht sind.
Ein großer Vorteil von Kork ist seine elastische Eigenschaft: Langes Stehen in der Küche ist auf weichem Fußboden deutlich angenehmer.

Du bist aufgrund der vielen Möglichkeiten unsicher, welcher Boden am besten zu deiner Küche und deinem Budget passt? Dann schau gerne für eine kostenlose und unverbindliche Beratung in deinem nächstgelegenen REDDY-Fachmarkt vorbei.
Optik und Design deines Küchenbodens
Wähle dein Küchendesign, ohne auf das Material des Küchenbodens Rücksicht zu nehmen, denn egal, ob Marmor-, Vinyl- oder Parkettboden: Farblich lassen sich alle Kombinationen bilden. Welcher Belag zu deinem Küchenstil passt, ist also in erster Linie Geschmackssache.
Modern vs rustikal: Was passt zu meiner Küche?
Der Stil des Küchenbodens orientiert sich am Stil deiner Küche. Ein rustikaler Boden in dunklem Holz lässt sich gut mit einer modernen Küche kombinieren – sogar mit Küchen in Matt oder Hochglanz. Andererseits ist auch ein moderner Küchenboden, zum Beispiel mit grauen, fugenlosen Fliesen in Verbindung mit einer rustikalen Küche ein optisches Highlight in deinem Zuhause. Wer sich also nicht entscheiden will, kann modern und rustikal verbinden. Deine Landhausküche muss nicht unbedingt auf Holz stehen. Auch Fliesen oder Vinyl in Steinoptik unterstreichen den rustikalen Charme. Und wenn das gewisse Etwas fehlt: Ein Teppichboden sorgt für noch mehr Wohnlichkeit.
Tipp: Mit unserem Küchenplaner kannst du dir ganz einfach deine Traumküche selbst konfigurieren.

Ein Boden, zwei Zimmer
Bei offenen Küchen, die sich den Boden mit anderen Räumen “teilen”, lassen sich optische Eigenschaften der Küche und der anderen Möbel nicht immer abstimmen. Aber kein Problem: Mach einfach deinen Küchenboden zum verbindenden Designelement. Hast du schon klare Vorstellungen vom Design beider Räume, sind (Küchen-) Böden aus Holz oder Fliesen besonders kompatibel: Hier kannst du nach Belieben mit dem Farbton beider Räume spielen. Übergänge zwischen Fliesen und Parkett sind ebenfalls möglich und können vor allem bei kleineren Räumen eine optische Aufteilung bieten.

Die Farbe deines Küchenbodens
Wähle einen dezenten Ton für deinen Bodenbelag, denn: Dezent bedeutet nicht gleich langweilig! Geschickte Farb- oder Materialkombinationen wie Betonküchen und Parkettböden setzen klare Kontraste, ohne aufdringlich zu sein. Dein Küchenboden sollte praktische Eigenschaften haben, denn nicht der Küchenboden ist der Star, sondern die Küche selbst. Und wenn du eine neue Küche planst, schafft ein neutraler Fußboden mehrere Kombinationsmöglichkeiten.
Helle oder dunkle Farben
Alle Materialien von Holz, über Marmor bis hin zu Linoleumböden oder Vinyl in Holzoptik bieten jede Farbstufe. Die Kombination mit hellen oder dunklen Küchen hängt stark von der Beleuchtung und der Eigenschaft der Küche ab, sorgt aber immer für schöne Akzente. Auch helle Küchen und helle Böden lassen sich super kombinieren oder durch einen Teppich mit dem entscheidenden Farbtupfer versehen. Denke jedoch daran, dass Flüssigkeiten, Flecken und Haare eine häufigere Reinigung erfordert.
Lediglich bei dunklen Küchen und dunklen Böden ist Vorsicht geboten: Diese Farbkombination verlangt mehr Licht und dadurch höhere Energiekosten. Flecken und vor allem Staub sind deutlicher zu sehen. Zudem hat diese Variante den Nachteil, den Raum optisch zu verkleinern. Kompromisse aus grauen Böden und grauen Küchen in ähnlichem Ton können dabei Abhilfe schaffen.

Fußbodenheizung: Welcher Belag ist die beste Wahl?
Grundsätzlich lassen sich alle Arten von Bodenbelägen auf einer Fußbodenheizung verlegen. Entscheidend ist der Wärmedurchlasswiderstand, der 0,15 m²K/W nicht überschreiten sollte. Stein, Naturstein oder Fliesen eignen sich daher am besten, da sie den Vorteil einer guten Wärmeleitfähigkeit aufweisen und höheren Energieverbrauch vermeiden.
Bei einer Warmwasserfußbodenheizung bist du bei der Wahl des Küchenbodens flexibler, da elektrische Fußbodenheizungen nicht mit jedem Holz-Fußboden kompatibel sind. So sollte bei Parkettböden oder Laminat eine Oberflächentemperatur von 27° Grad nicht überschritten werden. Ansonsten kann der Boden aufquellen und unschöne Fugen erzeugen.
Bei Vinyl ist die Dichte entscheidend: Vinylböden mit einer Dicke zwischen 1,5mm und 5,5 mm sind ideal für Fußbodenheizungen.
Wende dich bei Fragen am besten an den Hersteller des gewünschten Bodenbelags.
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Absolut. In der Küche schützt ein Teppichboden den Küchenbelag vor Kratzern und Abnutzung. Achte jedoch darauf, dass der Teppich leicht zu reinigen ist. Verunreinigungen und Flecken sind in einer lebendigen Küche vorprogrammiert. Teppichböden sind unpraktisch, da sie Gerüche annehmen und bei hartnäckigen Flecken schwer auszutauschen sind.
Ja. Einfache Klicksysteme und Online-Tutorials erleichtern das Verlegen von Belägen wie Laminat, Vinyl, Fertigparkett oder Korkböden - auch ohne Erfahrung.
Aber Vorsicht bei räumlichen Besonderheiten: Je komplizierter der Schnitt deiner Küche ist, desto genauer und geschickter musst du verlegen. Marmor oder Massivparkett sollten vom Fachmann verlegt werden.
Bioböden aus nachwachsenden Rohstoffen wie Kork sind meistens frei von Schadstoffen und daher gesund. Linoleum oder Massivholz ist ebenfalls schadstoffarm und genauso zu empfehlen wie Stein oder Fliesen.